Capoeira – Kampfkunst und Tanz

Im Brasilien der Kolonialzeit wurde von aus Afrika stammenden Sklaven die Kunst des Capoeira ausgetüftelt. Heute gilt die Sportart in Brasilien als dem Fußball gleichrangige Nationalsportart . Zunehmend gewinnt sie auch weltweit Kultstatus. Die Fusion der Disziplinen Kampf, Tanz und Ästhetik übt eine besondere Faszination aus. Bei Capoeira geht es um Perfektionierung der Kontrolle über den eigenen Körper – und um eine kreative Show.

Kommunikation und Körperkontrolle

Der Schauplatz eines Capoeira-Tanzes ist die “Roda” – ein von anderen Teilnehmern, Zuschauern und Musikanten gebildeter Kreis. Die Duelle werden bewusst “Spiel” anstatt “Kampf” genannt:  Aufeinandertreffende Capoeirista sind nicht unbedingt Gegner, die einander zu besiegen ersuchen.

Sie werden eher zu Partnern, die durch Aktion und Gegenaktion in individuelle Rollen schlüpfen. So ein Dialog kann eine gemeinsame harmonische Performance sein, ein akrobatisches Kräftemessen oder eine gewitzte Suche nach den Schwächen des Anderen – je nach Laune der Spieler. Der gesamte Körper ist gefordert, jeder Muskel kommt zum Einsatz.

Zu Beginn besteht das Training aus dem Einstudieren der  Basistechniken. Das sind hauptsächlich Tritte, Arm- und Schulterbewegungen und Kickarten. Mit wachsender Erfahrung  kommt immer mehr Akrobatik in die Bewegungsabläufe. Das Gefühl für den eigenen Körper intensiviert sich. Auch auf Reaktionsgeschwindigkeit, Geschicklichkeit und Präzision der Reflexe wirkt sich dieser Sport positiv aus. Es entsteht ein persönlicher Stil, den der Capoeirista in der Begegnung mit dem Tanzpartner bewertet und verfeinert. Dabei besteht niemals die Absicht, seinem Mitspieler starke Schmerzen zuzufügen oder es gar zu verletzen. Erfahrene Trainer vermitteln den sicheren Umgang mit den Techniken.

Tradition und Moderne

Musik ist ein zentrales Element des Spiels. Sie malt das Szenario, in dem die Capoeiristas sich begegnen.

Als “alte Schule” gilt Capoeira Angola.

Es setzt auf ausgedehnten Spannungsaufbau, das Spektakel ist hier von langatmigen Bewegungen geprägt, begleitet von dramatischer Musik .

Während der theatralisch anmutenden Einlagen forschen die Spieler konzentriert nach dem richtigen Moment für eine überraschende Attacke oder einer geeigneten Strategie. Zur Überlistung des Gegenspielers werden ausgefeilte Manöver eingesetzt. Als moderne, urbane Version entwickelte sich daraus Capoeira Regional. Diese Variante ist die eigentliche Trendsportart. Hier geht es deutlich schneller zur Sache: Von treibenden Rythmen untermalt, erfolgen die Reaktionen der Spieler direkt und rasch aufeinander. Das Spiel ist spontan und impulsiv.

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Titelbild © Val Thoermer – shutterstock.com

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